85 Prozent aller Aborigines in Nordaustralien leiden an Hörproblemen

Unter den Aboriginekindern im nördlichen Teil des Landes leiden 85 Prozent an Hörverlust in variierendem Grade. Dies gab Australian Springs Akustiker, Rebecca Allnut, gegenüber der Australischen Rundfunkgesellschaft bekannt.
Armutsfaktor
Mittelohrentzündungen sind Hauptursache dieser Epidemie von Hörverlust. Chronische Ohrenentzündungen sind unter den Aborigines wesentlich mehr verbreitet, als unter dem Rest der Bevölkerung Australiens.
Schuld sind mangelhafte Hygienestandards und enge Wohnverhältnisse.
Chris Perry, Royal Australian College of Surgeons, beschreibt das verhäufte Vorkommen von Mittelohrentzündung bei Aboriginekindern als “Zeichen der Armut”. „Meist tretend die Entzündungen kurz nach der Geburt auf und werden nicht behandelt“, erklärt Perry gegenüber der Rundfunkgesellschaft.
Soziale Probleme
Allnut und Perry unterstreichen, dass eine Schwerhörigkeit ernstzunehmende Konsequenzen für das Sozialleben hat. Besonders durch Nachteile in der Schule könnte dann auch die Ausbildung der Kinder negativ beeinflusst werden.
Staat sollte Verantwortung übernehmen
Perry unterstreicht, dass das Vorkommen von Hörverlust unter den Aboriginekindern weltweit an der Spitze liegt und somit als nationale Schande zu betrachten ist.
Er fordert die zuständigen Politiker auf, das Problem in Angriff zu nehmen. Zu seinen Forderungen gehören deshalb mehr Kliniken in denen Hörprobleme behandelt werden können. Aktuell gibt es im Norden nur zwei solcher Einrichtungen.
Auch die Ärzte sollen ihren Teil zur Problemlösung beitragen. Die Regierung leitet bereits eine Initiative ein. Gesundheitschecks sollen vermehrt unter den Aboriginekindern durchgeführt werden.
Sources: www.abc.net.au, www.centralianadvocate.com.au