Barrieren auf dem Arbeitsmarkt weit verbreitet

Infolgedessen fühlen sich hörgeschädigte Arbeitnehmer müder und isolierter als Arbeitnehmer allgemein. Daten des britischen Hörgeschädigtenverbandes RNID zeichnen ein deutliches Bild:
- 64 Prozent der gehörlosen und hörgeschädigten Arbeitnehmer haben auf ihrer Arbeit Verständigungsschwierigkeiten
- 60 Prozent der hörgeschädigten Arbeitnehmer suchen nach anderen Jobs, weil sie sich auf ihrem jetzigen Arbeitsplatz schlecht behandelt fühlen
Aber, obwohl die Lage auf dem Arbeitsmarkt für Hörgeschädigte schwierig ist, verbessert eine Beschäftigung ihre allgemeine Lebensqualität. Hörgeschädigte Personen, die eine Arbeit haben, sind zufriedener und ausgeglichener und haben mehr Selbstvertrauen als Hörgeschädigte ohne Job.
Die Arbeitslosenzahl unter Hörgeschädigten ist in Grossbritannien ungefähr vier Mal höher als in der Allgemeinbevölkerung. In Dänemark ist die Rate der Arbeitslosen unter Hörgeschädigten doppelt so hoch wie bei der übrigen Bevölkerung. Unabhängig der Unterschiede in jedem einzelnen Land gibt es eine deutliche Tendenz: Hörgeschädigte Menschen müssen auf dem Arbeitsmarkt viele Barrieren überwinden. Siebzig Prozent der Teilnehmer an der RNID-Studie waren davon überzeugt, dass sie wegen ihrer Hörbehinderung oder Gehörlosigkeit bei der Stellensuche nicht berücksichtigt wurden.
Die Hindernisse lassen sich nicht an ein oder zwei Hauptgründen festmachen. In der Gesellschaft muss ein legaler Rahmen geschaffen und die Öffentlichkeit aufgeklärt werden. Gleichzeitig könnten einzelne Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Bedingungen durch einfache Mittel verbessern, indem sie sich auf Möglichkeiten für eine reibungslosere Verständigung am Arbeitsplatz konzentrieren.
Quelle: "Raising barriers to jobs", veröffentlicht in One In Seven, Ausgabe 33, Februar-März 2003-06-26 & British Journal of Audiology, 2000; 34: 187-195