Behandlungskombinationen ergeben beste Resultate bei Tinnitus

In einer britischen Untersuchung haben Wissenschaftler herausgefunden, dass die Behandlung bei Tinnitus am effektivsten bei einer Kombination verschiedener Behandlungsmethoden ist. Untersucht wurden die Ergebnisse von Tinnitus Retrainings Therapie (TRT) und kognitiver Verhaltenstherapie. Beide Methoden haben unterschiedliche Ansätze. In der Ersten geht es darum, die Aufmerksamkeit des Patienten von den Störgeräuschen wegzulenken. Dazu können Hilfsgeräte wie Masker und Hörgeräte zum Einsatz kommen. Außerdem gibt es einen psychologischen Teil, bei dem es darum geht, dem Patienten zu lernen, den Tinnitus zu ignorieren. Die zweite Methode ist darauf ausgerichtet, negative Gedanken auszuschließen.
492 Tinnituspatienten gingen in die Studie ein. Die Forscher teilten die Probenden in zwei Gruppen auf. 245 Patienten erhielten verschiedene Behandlungsmethoden in Abhängigkeit von der individuellen Form des Tinnitus. Audiologen, Psychologen, Sprachtherapeuten, Bewegungstherapeuten und Sozialarbeiter wurden in die Behandlung mit einbezogen.
Die übrigen 247 Tinnituspatienten erhielt nur die Standardbehandlungsform.
Die Probenden, die verschiedene Therapieformen durchliefen, gaben anschließend wesentlich öfter eine Steigerung der Lebensqualität und eine Minderung der Tinnitusgeräusche an, als die zweite Versuchsgruppe, die nur eine Behandlungsform durchlaufen hatte.
Überzeugende Ergebnisse
David Baguley ist Forscher und Leiter der Audiologieabteilung am Cambridge Universitätskrankenhaus, England, dem Krankenhaus, an dem die Studie durchgeführt wurde. Er beschreibt die aussagekräftigen Ergebnisse folgendermaßen:
„Die hohe Qualität in der Planung und Durchführung unserer Untersuchung bedeutet, dass wir nun den Beweis dafür haben, dass Patienten mit Tinnitus ganzheitlich behandelt werden sollten, also nicht nur mit Hinblick auf den Tinnitus, sondern auch unter Berücksichtigung von Beeinträchtigungsgrad und Stress, um beste Resultate zu erhalten“
Die Ergebnisse wurden im „Lancet“ veröffentlicht und bedeuten Hoffnung für die Millionen von Betroffenen mit Tinnitus weltweit.
Quelle: www.webmd.boots.com