COVID-19 kann Tinnitus verschlimmern

COVID-19 verschlimmert Tinnitus und lässt das nervige Klingeln in den Ohren bei einigen Betroffenen noch lästiger erscheinen. Dies bestätigt eine aktuelle wissenschaftliche Studie.
Die Forscher fanden heraus, dass COVID-19-Symptome bei 40 % der Tinnitusbetroffenen die Ohrgeräusche steigert. Ganze 54 % der Betroffenen bemerkten keine Veränderungen, während der Tinnitus bei 6 % der Versuchsteilnehmer sogar besser wurde.
In der Studie verschlimmerte sich ein bereits bestehender Tinnitus besonders bei Betroffenen, die sich alleine zu Hause in Quarantäne befanden, sich einsam fühlten, schlecht schliefen oder sich wenig bewegten. Ein erhöhtes Vorkommen von Depressionserkrankungen, Angstzuständen, Reizbarkeit und finanzielle Sorgen unter der Pandemie trugen darüber hinaus deutlich zu einer Intensivierung des Tinnitus bei.
Noch lästiger
Faktoren wie die sozialen und emotionalen Folgewirkungen der Pandemie führten zu einem noch lästiger erscheinenden Tinnitus bei 32 % der Versuchsteilnehmer. Das war besonders bei Frauen und jungen Erwachsenen der Fall. Bei 1 % der Probanden verbesserte sich der Tinnitus, wohingegen sich die Ohrgeräusche bei 67 % weder verbesserten noch verschlimmerten.
Tinnitus durch COVID-19
Obwohl sich die Studie hauptsächlich mit Patienten mit einem bereits bestehenden Tinnitus beschäftigte, berichten sieben Probanden, dass ihr Tinnitus erstmals in Verbindung mit ihrer Erkrankung auftrat.
Kurz zur Studie
Im Rahmen der Studie werteten die Wissenschaftler Daten aus, die mithilfe einer Online-Umfrage mit 3.103 tinnitusbetroffenden Teilnehmern aus 48 Ländern eingesammelt worden waren. Die meisten Versuchsteilnehmer stammten aus Nordamerika (49 %) und Europa (47 %). Die Probanden waren in den meisten Fällen über die sozialen Medienkanäle verschiedener Patientenverbände auf die Studie aufmerksam geworden.
Die Studie „Changes in Tinnitus Experiences During the COVID-19 Pandemic” wurde in der wissenschaftlichen Zeitschrift Frontiers in Public Health veröffentlicht.
Quellen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov sowie Frontiers in Public Health.