Deutlich schwererer Tinnitus bei Lärmschwerhörigkeit

Tinnitus kann bei einer Lärmschwerhörigkeit schwerwiegender ausfallen als bei Altersschwerhörigkeit.
Eine Studie aus Korea hat gezeigt, dass bei Patienten mit einer Presbyakusis (Altersschwerhörigkeit) die Hörschwellen höher lagen, der Tinnitus weniger laut und die winzigen Haarzellen des Innenohrs weniger stark beschädigt waren als bei Patienten, die von einer Lärmschwerhörigkeit betroffen waren.
Die Latenzen waren bei Patienten mit einer Altersschwerhörigkeit länger, obwohl die Hörschwellen bei dieser Patientengruppe niedriger waren. Die Verfasser der Studie nehmen an, dass dieses Phänomen das Altern oder den altersbedingten Generierungsprozess des zentralen Nervensystems widerspiegeln könnte.
Fakten zur Studie
An der Studie nahmen 248 Personen mit Lärm- oder Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis) teil, die zwischen 2015 und 2020 an einem chronischen Tinnitus litten.
Im Rahmen der Studie wurden Teilnehmer mit einer Lärmschwerhörigkeit als diejenigen, die in der Vergangenheit Lärm ausgesetzt waren, wie Arbeiter aus dem Bergbau und der Maschinenindustrie eingestuft. Bei ihnen lag die Hörschwelle bei 25 dB oder mehr. Als Betroffene mit einer Presbyakusis wurden die Versuchsteilnehmer, die 65 Jahre oder älter waren, bezeichnet. Auch bei ihnen lag die Hörschwelle bei 25 dB oder mehr.
Alle Versuchsteilnehmer, die auch an Tinnitus litten, wurden mithilfe von Reintonaudiometrietests (PAT), Tests der auditiven Hirnstammreaktion (ABRT), distorsiv evozierten otoakustischen Emissionen (Verzerrungsprodukt; DPOAE) und transitorisch evozierten otoakustischen Emissionen (TEOAE) untersucht. Die durch diese Tests erstellten „Tinnitugramme” sollten die Tonhöhe und die Lautstärke des Tinnitus festhalten.
Die Studie wurde unter dem Titel „Analysis of Chronic Tinnitus in Noise-Induced Hearing Loss and Presbycusis" in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Medicine veröffentlicht.
Quellen: pubmed.ncbi.nlm.nih.gov sowie Journal of Clinical Medicine.