Die Haut kann hören

Forscher der British Columbia Universität sowie Haskins Laboratories, einer Sprachforschungsideenschmiede in New Haven haben herausgefunden, dass sie das Hörvermögen von Menschen durch Luftstöße auf Hand, Rücken oder Nacken beeinflussen können.
Das Experiment
Den Probanden wurden Silben wie „pa“ oder „ba“, sowie „ta“ oder „da“ vorgespielt. Wenn die Probanden die harten Silben wie „pa“ und „ta“ hörten, bekamen sie gleichzeitig einen Luftstoß auf Handrücken oder Genick. Diese Silben selber erzeugen beim Aussprechen einen Luftstoß. Anschließend bekamen sie auch, während sie die weichen Silben, wie „da“ und „ba“ hörten, einen Luftstoß.
Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Kombination aus zugeführtem Luftstoß und einer harten Silbe zur besseren Verständlichkeit der Silbe seitens der Probanden führte. Wurde der Luftstoß mit einer weichen Silbe kombiniert, konnten die Probanden nicht genau bestimmen, welche Silbe sie gehört hatten.
Eine frühere finnische Studie hatte bereits ans Licht gebracht, dass der Tastsinn ebenfalls den Teil des Gehirns stimuliert, der auch für die Verarbeitung von Geräuschen zuständig ist.
Neue Form des Hörens
Durch die Verdeutlichung des Zusammenhangs von Tastsinn und Hörvermögen versteht man nun, dass diese beiden Sinne einander ergänzen könnten. Das wiederum bedeutet völlig neue Möglichkeiten für Schwerhörige. Untersuchungsleiter Dr Bryan Gick erklärt, dass die Forschungsergebnisse nun in eine neue Art von Hörgerät resultieren sollen. Sein Team sei bereits mit dessen Entwicklung beschäftigt.
„Wir benötigen nur ein pneumatisches Element, das im richtigen Moment Luftstöße im Genick des Trägers erzeugen kann. Dieses Gerät soll zusammen mit dem akustischen Signal aus dem eigentlichen Hörgerät funktionieren. Eine Reihe von Tests soll die Wirksamkeit untersuchen.“, so der Forscher.
Quellen: www.boston.com und http://news.bbc.co.uk/