Extreme psychologische Folgen bei Hörbehinderung

Schon an sich führt ein Verlust der Hörfähigkeit zu einer geringeren Lebensqualität. Für die meisten Hörgeschädigten führt der Hörverlust psychologische, körperliche und soziale Folgen mit sich. In einigen Fällen kann eine Hörschädigung jedoch auch weitaus schlimmere Folgen haben. Für den Hörgeschädigten können der Versuch, sich an Unterhaltungen zu beteiligen sowie die Angst vor sozialen Zusammenkünften so viel Stress verursachen, dass sie psychosomatische Erkrankungen auslösen können.
Infolge des Magazins "Hearing Journal" kann ein Hörverlust zur Verschlimmerung einer Reihe von Krankheitsbilder führen:
Angststörungen:
Wiederkehrende, plötzlich auftretende Panikanfälle, die situationsabhängig auftreten können.
Soziale Phobie:
Anhaltende Angst vor sozialen und leistungsbetonten Situationen, wo andere Zeugen der eigenen Unsicherheit werden können.
Zwangsstörungen:
Zwangshandlungen, die so ausgeprägt sind, dass sie zu Zeitverlust führen und merkbaren Stress oder erhebliche Beeinträchtigungen mit sich führen.
Posttraumatische Belastungsstörungen:
Ausbildung charakteristischer Symptome nach Erleben eines extrem traumatischen Ereignisses. Beispiel: Vietnam-Veteran mit Hörgerät, bei dem das Geräusch eines Hubschraubers eine emotionale Reaktion auslöst.
Verschiedene Angstzustände:
Klinische Krankheiten, psychosomatische Auswirkungen oder allgemeine Angstzustände, für die nicht die Kriterien einer spezifischen Phobie zutreffen.
Falls Sie selbst hörgeschädigt sind und einige der oben beschriebenen Symptome wiedererkennen, sollten Sie Kontakt zu Ihrem Arzt aufnehmen.
Quelle: "The Hearing Journal", April 2002, Band 55, Nr. 4