Fähigkeit zu verstehen ist Frage der Erbanlagen
Unsere Fähigkeit gleichzeitig auf verschiedene Lärmquellen zu hören sowie diese zu verstehen, wird zum größten Teil von den Genen bestimmt. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung, die vom Institut für Taube und andere kommunikative Störungen (The National Institute on Deafness and Other Communication Disorders (NIDCD), zugehörig dem Nationalen Gesundheitsinstitut der USA, durchgeführt wurde.
Eineiige Zwillinge lieferten fast identische Testergebnisse in einer Reihe von Untersuchungen, im Gegenzug zu zweieigen Zwillingen, die sehr voneinander abweichende Resultate ablieferten. Deshalb wurde geschlussfolgert, dass Gene unsere Fähigkeit des Hörens maßgeblich definieren.
Das Gehirn hört mit
Die Zwillinge wurden auf ihr Hörvermögen bei verschiedenen, gleichzeitig erscheinenden Geräuschen hin untersucht. So wurde zum Beispiel die Fähigkeit des Verstehens bei einem Telefongespräch mit weiterer Kommunikation eines, neben der Testperson Stehenden, getestet. Aber auch das Verstehen einzelner Nachrichten wurde unter die Lupe genommen.
„Unser Hörvermögen bezieht sich nicht nur auf unsere Ohren. Es bezieht sich genauso auf das Gehirn, welches das Gehörte interpretiert. Dies ist die erste Studie, die zeigt, wie verschieden die Hörfähigkeit ist und das dies erblich bedingt ist“, so F. Battey, Derektor des NIDCD.
194 gleichgeschlechtliche Zwillingspaare im Alter von 12 bis 50 Jahren nahmen an der Untersuchung in den Jahren 2002 bis 2005 teil. 138 Zwillingspaare waren eineiig und 56 Paare zweieiig.
In fünf verschiedenen Tests wurden den Teilnehmern Geräusche sowie Sprache vorgespielt.
„Die Studie sorgt für ein besseres Verstehen von auditiven Verarbeitungsproblemen (APD), also den möglichen Störungen im Prozess, in dem wir etwas hören und in dem das Gehirn das Gehörte in verständliche Signale übersetzt.
Quelle: www.nidcd.nih.gov