Frauen erklären ihre Schwerhörigkeit öfter als Männer

Schwerhörige Frauen erzählen Anderen wesentlich öfter von der Hörminderung und berichten, was dies für ihren Gegenüber in Bezug auf die Kommunikation bedeutet. Mehr als doppelt so häufig berichten Frauen nicht nur von der Tatsache, dass sie schwerhörig sind, sondern erklären Ihren Gesprächspartnern auch, worauf diese in Bezug auf die Kommunikation achten sollten, sodass einer guten Verständigung nichts im Wege steht. Dies ist das Ergebnis einer Studie mit 337 Teilnehmern, die in Massachusetts, USA durchgeführt wurde.
Jeder Dritte spricht selten über seinen Hörverlust
In der Regel gab mehr als ein Drittel der Teilnehmer an nur selten, wenn überhaupt, den Hörverlust im Gespräch mit Anderen zu erwähnen. 14% gaben an, ihren Gegenüber fast immer oder sehr oft auf die Hörminderung Aufmerksam zu machen.
Die Befragten waren darüber hinaus mehr als doppelt so häufig dazu geneigt an Gesprächen aktiv teilzunehmen, wenn sie offen mit ihrer Schwerhörigkeit umgingen und auf Verständnis stießen.
Die Schwere der Schwerhörigkeit schien keinen Einfluss darauf zu haben, ob die Betroffenen ihre Gesprächspartner darüber in Kenntnis setzen oder nicht.
Männer bevorzugen direkte Information ohne Erklärung
Die Studie ergab, dass Männer im Gegensatz zu Frauen dazu neigten, den Gesprächspartner über die Schwerhörigkeit zu informieren, aber keinerlei weitere Erklärung hinzuzufügen, die dem Gegenüber in der Kommunikation weiterhelfen könnte oder ihm erklärt, was das für die Kommunikation bedeutet.
Die Autoren der Studie Jessica Westen und Konstantina Stankovic, von der Harvard University und Massachusetts, Eye and Ear, Boston, USA, sind davon überzeigt, dass die Strategie der Frauen besser ist, weil sie dazu beiträgt, die negative Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen zu begrenzen.
"Diese Strategie macht die Schwerhörigkeit Kommunikationspartnern direkt verständlich und hilft gleichzeitig, da Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie die Gesprächspartner die Verständigung erleichtern können", so Westen und Stankovic.
Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Ear and Hearing veröffentlicht.
Quelle: www.uk.reuters.com