Frühzeitige Behandlung mit Cochlea-Implantaten ist am wirksamsten

Kleine Kinder, die einseitig ertaubt sind, zeigen eine langfristige Verbesserung ihres Sprachverständnisses, sofern sie mit einem Cochlea-Implantat versorgt werden. Dies zeigt eine Studie des Universitätsklinikums in Freiburg.
Besonders bei Kindern, die zum Zeitpunkt der Operation jünger als drei Jahre und zwei Monate sind, ist laut der Studie eine deutliche Steigerung des Sprachverständnisses über einen längeren Zeitraum sowie individuelle Vorteile zu beobachten. Jedoch erzielten alle Kinder bis zu einem Alter von fünf Jahren oder mehr, die an der Studie teilnahmen, durch ihre Cochlea-Implantate eine Verbesserung ihres Sprachverständnisses.
Langzeit Follow-up-Studie
Durch ein langes Follow-up von drei Jahren und fünf Monaten zeigte die Studie, dass der Zeitpunkt der Implantation entscheidend für den Behandlungserfolg ist. Hierbei gilt: Je frühzeitiger die Kinder ihre Cochlea-Implantate erhalten, desto deutlicher verbessert sich ihr Sprachverständnis und je mehr Vorteile können sie durch ihre CIs genießen.
Die Verfasser der Studie schrieben zudem, dass es obligatorisch sei, eine einseitige (unilaterale) Ertaubung bei Kindern genauso frühzeitig wie eine beidseitige (bilaterale) Ertaubung festzustellen.
Über die Studie
Ziel der retrospektiven Studie war es, das Ergebnis und das kritische Alter zum Einsetzen von Cochlea-Implantaten bei angeborener einseitiger Taubheit zu untersuchen. Die Studie untersuchte insgesamt 11 Kinder mit angeborener einseitiger Taubheit, die ein Cochlea-Implantat erhielten.
Die Studie wurde von Forschern der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg durchgeführt und unter dem Titel „Long‑term results of cochlear implantation in children with congenital single‑sided deafness" in der Fachzeitschrift European Archives of Oto-Rhino-Laryngology veröffentlicht.
Quellen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/ sowie European Archives of Oto-Rhino-Laryngology.