Frühe Behandlung verspricht Hoffnung bei Tinnitus

Einige Formen von Tinnitus werden mit spontaner Nervenaktivität im Gehirn erklärt. Ein Forscherteam der University of Western Australia hat festgestellt, dass diese Geräusche durch Nervenimpulse, die aus dem Ohr kommen, entstehen. Dies brachte die Wissenschaftler auf die Idee, dass eine Reduzierung dieses Signals auch zur temporären Behandlung von Tinnitus beitragen könnte.
Die Forscher wiesen an Tieren nach, dass sich die spontane Nervenaktivität auf ein normales Niveau bringen lässt, wenn das Nervensignal aus dem Ohr reduziert wird. Dies konnte auf drei verschiedenen Wegen erreicht werden: durch Entfernen eines Teils des Ohres, der Cochlea, durch deren Herunterkühlen sowie durch die Verwendung von Medizin, die die Produktion der Nervenimpulse verhindert.
Unabhängig vom Signal aus dem Ohr
Außerdem entdeckten die Forscher, dass die erhöhte Nervenaktivität im Gehirn nach circa sechs Wochen unabhängig von den Impulsen aus dem Ohr auftritt. Das bedeutet, dass eine mögliche Behandlung von Tinnitus durch die Reduzierung der Signale aus dem Ohr schnellstmöglich nach dem Auftreten der Ohrengeräusche stattfinden sollte, da der Tinnitus sonst irreparabel wird.
Außerdem erklären die Forscher, dass weitere Untersuchungen benötigt werden, um das genaue Zeitfenster zu erforschen.
Forschungsleiter Professor Don Robertson erklärt: „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es bei der Entstehung von Tinnitus eine Frühphase gibt, in der ein möglicher Behandlungsansatz liegt. Jedoch bedarf dies noch weiterer Forschung. Doch die Aussichten sind vielversprechend.“
Quelle: www.bbc.co.uk