Gehirn passt sich an Hörschaden an

Früher ging man davon aus, dass sich das Gehirn nur im Kindesalter anpasst, aber jetzt haben Forscher ans Licht gebracht, dass auch das Gehirn von Erwachsenen in der Lage ist, sich neuen Bedingungen und Bedürfnissen anzupassen. Dazu gehören auch Veränderungen im Gehör.
Das Gehirn gleicht aus
Der Verlust des Hörvermögens bezüglich der Hochfrequenzen ist beispielsweise eine Art von Hörverlust, die das Gehirn zu kompensieren versucht. Dies geschieht indem der Teil des Gehirns, der für die Verarbeitung der Niedrigfrequenzen verantwortlich ist, teilweise die Funktionsweise des Teiles übernimmt, der vorher die Hochfrequenzen verarbeitet hat.
Auch eine einseitige Schwerhörigkeit ist das Gehirn bestrebt zu kompensieren. Normale Geräusche, wahrgenommen über das linke Ohr, werden in der rechten Gehirnhälfte verarbeitet und umgekehrt. Wenn aber jetzt beispielsweise das linke Ohr geschädigt ist, wird die linke Gehirnhälfte sich dem anzupassen und den Hörverlust auszugleichen zu versuchen.
Frühe Behandlung sehr wichtig
Nur weil das Gehirn bestrebt ist sich Veränderungen anzupassen, bedeutet das nicht, dass der Hörverlust von sich aus verschwindet. Eine Schwerhörigkeit muss in jedem Falle behandelt werden. Experten unterstreichen: je schneller ein Hörgerät verwendet wird, umso schneller ist es dem Gehirn möglich, sich der neuen Hörsituation anzupassen.
Quellen: Hørelsen; Audio infos (Scandinavian edition)