Hörverlust: Harte Zeiten für eine Beziehung

Hörverlust schafft Probleme in der Ehe, dies ergab eine Befragung unter 44 bis 62-jährigen Eheleuten, deren Ehepartner an einer Minderung des Gehörsinns leiden. Fast die Hälfte der über tausend Befragten gab an, dass die Schwerhörigkeit des Partners einen großen Einfluss auf die Beziehung habe.
Genervtheit und der Vorwurf des selektiven Hörens
Zu den häufigsten negativen Konsequenzen des Gehörverlusts innerhalb der Ehe gehört Frustration. Fast sieben von zehn Befragten gaben an, ein Gefühl der Frustration zu empfinden, wenn der Ehepartner nicht auf das Gesagte reagiert. 16 Prozent fühlen sich ignoriert und weiter acht sagten aus, sich deshalb traurig und verletzt zu fühlen.
Einige der Befragten äußerten auch den Verdacht des „selektiven Hörens“. Sie verdächtigen den Partner nur die Dinge nicht hören zu können, die sie nicht hören wollen. Geht es zum Beispiel um Mithilfe im Haushalt, so sagte die Hälfte der Befragten aus, dass dies der Partner nicht hören kann, während zwei Drittel angaben, dass es keine Verständigungsprobleme gebe, gehe es zum Beispiel um das Abendessen.
Behandlung von Schwerhörigkeit, förderlich für die Partnerschaft
Aus der Studie wird geschlussfolgert, dass eine zeitige Diagnose samt Behandlung der Schwerhörigkeit, der Partnerschaft der Betroffenen zu Gute kommt. Dennoch gab die Hälfte der Befragten an, dass ihr Partner einen Hörtest ablehnen. Fast genauso viele Befragte gaben an, dass der Partner sich auch sträube, den Gehörverlust anzuerkennen.
Audiologe, Bary Williams ist Mitglied des Forscherteams, welches die Untersuchung durchführte. Er unterstreicht, dass Partner zusammen arbeiten sollen und auf die Hörgewohnheiten des Ehepartners achten sollen. Darüber hinaus rät er dazu, einen Hörtest, beim ersten Anzeichen einer Schwerhörigkeit, durchführen zu lassen.
Quelle: Reuters.
Veröffentlicht auf Hear-it am 24. November 2008.