Grundlage zur Verbesserung der Bedingungen für amerikanische Kinder mit Hörverlust geschaffen

Das nichtkommerzielle â€Better Hearing Institute†(BHI) ist sich bewusst, dass Kommunikation eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung eines Kindes spielt.
Kommunikation ist essentiell für das Erlernen der Sprache sowie dem Entwickeln kognitiver Fähigkeiten und das soziale und emotionale Wohlbefinden. Kinder mit nicht, oder nicht ausreichend behandeltem Hörverlust leiden demnach an ein Kommunikationsdefizit. Diesem können Fehlinformationen, Nachlässigkeit, finanzielle Barrieren oder Vorurteile zu Grunde liegen. Die Betroffenen können auch im Erwachsenenalter nicht die Leistung erbringen, wie Menschen mit normalem Gehör.
Laut BHI bekommen schwerhörige Kinder in den USA nicht genügend Unterstützung. Zu viele Kinder fallen durch die bisher geltenden Raster bezüglich der Förderungsbedingungen bei einer Schwerhörigkeit.
Deshalb hat das Institut einen 12-Punkte-Plan entwickelt, der für eine Verbesserung der Bedingungen für hörgeschädigte Kinder sorgen soll. Das BHI hebt die Unabdingbarkeit von professioneller Behandlung und systematischer Folgebehandlung hervor. Außerdem sollen finanzielle Barrieren abgebaut werden.
Auch den allgemein verbreiteten Vorurteilen, sei es unter Ärzten, Eltern, Lehrern, und der Bevölkerung im Allgemeinen, soll entgegen gewirkt werden. Zu guter Letzt steht auch der Wunsch nach einem umfassenden Vorbeugeeinsatz auf der Liste des BHIs.
Quelle: Hearing Review.
Veröffentlicht auf Hear-it am 1. December 2008.
Der 12-Punkte-Plan
Die Verbesserungsinitiativen des BHIs bauen auf folgenden 12 Punkten auf;
- Generelle Hörtests für Neugeborene: Alle Neugeborenen sollten auf einen angeborenen Hörschaden hin untersucht werden.
- Pflicht der Nachuntersuchung für Neugeborene: Hat ein Neugeborenes einen Hörtest nicht bestanden, sollte eine 100-prozentige Verfolgung und Abklärung des Problems gesichert sein. Warten die Eltern erst einmal zu lange, kann das für das Kind bereits eine verzögerte Sprachentwicklung bedeuten. Manche Eltern erhalten zum Beispiel auch gar keine Überweisung zum Facharzt oder gar die Resultate eines Hörtests. Deshalb müssen die Regeln bezüglich der weiteren Verfahrensweise bei Verdacht auf Schwerhörigkeit genauer definiert werden.
- Aufklärungsprogramme: Eltern, Kinderärzte und Lehrer sollen in Bezug auf die Anzeichen von Hörverlust aufgeklärt werden. Viele Eltern sind einfach nicht aufmerksam darauf, ob ihr Kind an einer Schwerhörigkeit leidet.
- Schuluntersuchung: Das Einführen eines Hörtests bei der Einschulung kann eine bedeutende Rolle zur Erkennung von Schwerhörigkeit an einem frühen Zeitpunkt bedeuten. Durch rechtzeitiges Erkennen und Eingreifen können demnach auch die weitere Sprachentwicklung sowie die Voraussetzungen für optimale schulische Leistungen verbessert werden.
- Besserer Zugang zu neuesten Technologien: Nur 12 Prozent der amerikanischen Jugendlichen mit herabgesetztem Hörvermögen nutzen Hilfsgeräte. Eine bessere Zugänglichkeit der Geräte ermöglicht es hörgeschädigten Jugendlichen mit Gleichaltrigen mithalten zu können. Außerdem unterstützt das BHI eine Steuervergünstigung bei der Anschaffung von Hörgeräten für Familienangehörige, genau wie für Erwachsene über 55 Jahre. Versicherungen, die eine Versorgung mit Hörgerät sichern, werden vom BHI ebenfalls befürwortet.
- Professionelle Ausbildung und Behandlung mit Hörgerät: Durch fehlerhafte Information werden Eltern oft nicht richtig aufgeklärt, dass der Gehörsinn ihres Sprösslings unzureichend ist und welche Behandlungsmethoden es gibt. Deshalb sollen auch die Aufklärung der Ärzte diesbezüglich verbessert werden.
- Überweisung: Wenn Hausärzte, Eltern oder Lehrer eine Herabsetzung des Hörvermögens feststellen, muss dafür gesorgt werden, dass ein extra ausgebildeter Hörspezialist einen Hörtest durchführt und auswertet.
- Umfassendere Behandlungsbereiche: Schuluntersuchungs- und Kinderuntersuchungsprogramme fokussieren auf die jungen Patienten mit schwerem und mittelschwerem Hörverlust. Der Fokus soll zukünftig auch auf Kinder mit leichter oder einseitiger Schwerhörigkeit ausgeweitet werden.
- Entgegenwirken von Vorurteilen als Grund mangelnder Behandlung: Viele Eltern geben an, dass Ihr Kind das Hörgerät aufgrund von Vorurteilen, verbreitet von Eltern, den Kindern oder Gesundheitsspezialisten, ablehnen. Aufklärungsprogramme sollen der Verbreitung dieser Vorurteile entgegenwirken.
- Verfügbarkeit von Hörhilfen unabhängig vom elterlichen Einkommen: Finanzielle Gründe sollen nicht länger ein Hindernis sein, dass vielen Kindern Kommunikationsmöglichkeiten versperrt bleiben. Die Staaten, sowie lokale Verwaltungsbezirke, und nicht zu letzt Versicherungen sollten einen Einsatz leisten, um die Versorgung aller Kinder mit Hörhilfen zu ermöglichen.
- Kein längeres Herunterspielen geduldet: Ein leichter Gehörverlust darf kein Grund für die Ablehnung einer Behandlung sein. Auch wenn ein erwachsener Mensch durchaus problemlos mit solch einem Hörverlust leben könnte, so bedeutet solch eine Behinderung für Kinder, das in der Schule aufmerksam sein und Sprachfertigkeiten entwickeln soll, ein weit größeres Hindernis. Auch ein geringer Hörverlust kann für ein Kind problematisch beim Wahrnehmen der Umwelt und Entwickeln der Fähig- und Fertigkeiten sein.
- Vorsorgemaßnahmen um Gehörsinn amerikanischer Kinder zu schützen: Ganze 13 Prozent der amerikanischen Jugend weisen Anzeichen von lärmverursachten Hörverlust auf. Dies bedeutet, dass gut ein Drittel der Vorfälle von Schwerhörigkeit vorbeugbar ist- und zwar mit gesunderen Hörgewohnheiten. Umfassende Aufklärungsprogramme werden benötigt, um Eltern und Kindern nahezulegen, wie man den Gehörsinn schützt.