Grundlos hohe Verbreitung von Gehörverlust bei Kindern im Sudan
Zwei sudanesische Forscher untersuchten 264 Kinder im Alter von 14 Monaten und 14 Jahren die alle an einer Schwerhörigkeit in unterschiedlichem Grade litten. Die Untersuchungen haben auch gezeigt, dass die meisten Fälle durch ein paar Vorsorgeuntersuchungen hätten vermieden werden können.
Gene und Chinin sind die häufigsten Ursachen für Gehörverlust
Es wurde herausgefunden, dass der häufigste Grund für eine Schwerhörigkeit in den Erbanlagen liegt. Ganze 75 Prozent der Kinder mit Hörschädigung sind Kinder nahverwandter Eltern, was die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von erblichem Gehörverlust erhöht.
Chinin ist eine vielverschriebene Behandlungsmethode bei Malaria und stellt den zweiten Hauptgrund für das Auftreten von Schwerhörigkeit dar. Eins von drei untersuchten Kindern war Chinin als ungeborenes im Mutterleib ausgesetzt. Eins von vier wurde selbst nach der Geburt mit Chinin behandelt. Schädigungen im Innenohr sind eine bekannte, wenn nicht gar weitverbreitete Nebenwirkung von Chinin.
Viel der Kinder, deren Eltern nahe Verwandte waren, wurden auch mit Chinin behandelt, was die Feststellung der genauen Ursache der Schwerhörigkeit - Gene oder Malariebehandlung - erschwert.
Empfohlene Maßnahmen: Schutzimpfung und Hörtests
Die Forscher stießen auf eine weitere Gruppe: 18 Prozent der Kinder hatten einen Gehörschaden, der mit Meningitis oder anderen Infektionen in Verbindung stand. Diese können durch Schutzimpfungen vorgebeugt werden.
Die Forscher schlussfolgerten, dass Impfungen gegen diese Arten von Infektionen einen großen Teil von Schwerhörigkeit bei sudanesischen Kindern verhindern würden. Darüberhinaus gehen die Forscher davon aus, dass eine hohe Anzahl der Erkrankungen durch allgemeine Aufklärung in Bezug auf die Risikosteigerung bei innerfamiliärer Eheschließung zukünftig verhindert werden kann.
Abschließend weisen die Forscher darauf hin, dass frühzeitige Hörtests bei Kindern aus solchen Familienkonstellationen sowie bei Einfluss von Chinin notwendig sind, damit eine sofortige Behandlung eingeleitet werden kann.
Quelle: ‘Saudi Journal of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery’, vol. 4. Nov. 1, 2007