25 Mai 2023

Hörgeräte schützen vor dem Risiko einer Demenz

Menschen mit Hörverlust haben im Vergleich mit Menschen ohne Hörverlust ein 1,4-fach erhöhtes Risiko an Demenz zu erkranken. Laut einer Studie haben jedoch Menschen, die an Hörverlust leiden und Hörgeräteträger sind kein erhöhtes Risiko einer Demenz.
Hörgeräte schützen vor dem Risiko einer Demenz

Eine große Studie zeigt, dass Menschen, die an Hörverlust leiden aber keine Hörgeräte tragen im Vergleich mit Menschen ohne Hörverlust, ein um 42% erhöhtes Risiko Demenz jeglicher Ursache zu entwickeln haben. Für Hörgeräteträger zeigt die Studie kein erhöhtes Risiko einer Demenz.

In der Studie wurde der auf Hörverlust zurechenbare Risikoanteil einer Demenz mit 29,6 % geschätzt. Von der gesamten Assoziation zwischen Hörgeräteträger und Demenz jeglicher Ursache, wurde 1,5 % durch die Verringerung sozialer Isolation vermittelt, 2,3 % durch die Verringerung von Einsamkeit und 7,1 % durch die Verringerung depressiver Stimmung.

25,6% der Teilnehmer in der Studie hatten einen Hörverlust. Von den hörgeschädigten Teilnehmern, benutzten nur 11,7% Hörgeräte. Die Prävalenz eines Hörverlustes nahm mit zunehmendem Alter zu und war unter den Männern häufiger als bei den Frauen.

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Hör Schwerhörigkeit zu
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Hörgeräte - eine bezahlbare Behandlung

Laut der britischen Zeitung The Guardian, sagte einer der Forscher hinter der Studie Prof. Dongshan Zhu von der Shandong-Universität, China, dass „Die zunehmende Beweise, dass Hörverlust wahrscheinlich der einflussreichste veränderbare Risikofaktor einer Demenz im mittelern Leben sein könnte, nehmen zu, aber einer Verringerung an Demenz zu erkranken durch die Effektivität von Hörgeräten in der realen Welt ist weiterhin unklar geblieben. Unsere Studie ergab die bisher besten Beweise dafür, dass Hörgeräte eine minimalinvasive und bezahlbare Behandlung sein könnten, um die möglichen Auswirkungen von Hörverlust auf Demenz abzumildern.“  

Über die Studie

Die Studie verwendete Daten aus einer englischen Bio-Bank, die eine bevölkerungsbasierte Kohortenstudie ist, die Erwachsene im Alter von 40-49 Jahre, zwischen 2006 und 2010 in 22 Zentren in England, Schottland und Wales rekrutierte und 437,704 Menschen beinhaltet.

Hörverlust und Verwendung von Hörgeräten wurden selbst gemeldet. Demenzdiagnosen wurden anhand Krankenhausakten vermittelt.

Hörgeräte reduzieren den kognitiven Verfall

2015 zeigte eine große französische Studie, dass die Verwendung von Hörgeräten den kognitiven Verfall reduziert.

2020 schlug die Lancet-Kommission zu Demenzprävention, Intervention und Pflege vor, dass Hörverlust möglicherweise mit etwa 8% der Demenzfälle weltweit verbunden wäre.

Der Artikel, "Association between hearing aid use and all-cause and cause-specific dementia: an analysis of the UK Biobank cohort", wurde in der Zeitschrift The Lancet Public Health publiziert.

Quellen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov , https://www.thelancet.com , https://www.theguardian.com  und https://medicalxpress.com

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