Hörscreening: je eher, desto besser

Schwerhörige Kinder, die im Neugeborenenalter ein Hörscreening unterlaufen, haben im Alter von 3 bis 5 Jahren eine bessere Sprache, als schwerhörige Kinder, die mit dem vorher angewendeten Verhaltenstest diagnostiziert wurden. Dies zeigt eine Studie aus den Niederlanden.
Wie auch in vielen anderen Ländern werden in den Niederlanden Hörscreenings von Neugeborenen durchgeführt. Die Universität Leiden hat die Resultate der früheren Erkennungsmetode, dem Verhaltenstest und den Hörscreenings bei Neugeborenen verglichen.
Im Vergleich zu dem Verhaltenstest, der im Alter von 9 Monaten durchgeführt wurde, hat die Untersuchung ergeben, dass die Kinder, die durch Hörscreening diagnostiziert wurden, im Alter von drei bis fünf Jahre über einen größeren Wortschatz verfügen sowie weniger Zeichensprache verwenden. Außerdem sind die Kinder besser sozial entwickelt.
Unter den Kindern, die solch ein Hörscreening durchlaufen, wird weniger als eines (0,78) von 1000 mit Schwerhörigkeit diagnostiziert. Die frühere Methode zur Identifikation von Schwerhörigkeit lag ebenfalls unter einem von1000 Kindern (0,73). Dies gaben de Forscher im American Medical Association an.
Über die Untersuchung
Die Forscher analysierten die Daten von fast 600.000 Babys in den Niederlanden, die in den Jahren 2003 bis 2005 geboren wurden. 335.600 kamen in der Region zur Welt, in der damals bereits die neue Screeningsmetode angewendet wurde. 234.826 unterliefen die alte Diagnostizierungsmethode mittels Verhaltenstest. Unter den Kindern, die das Hörscreening durchliefen, wurden 263 eine Schwerhörigkeit diagnostiziert. In der anderen Region waren es 171 Kinder. Insgesamt nahmen 301 Kinder (69,4 %) an der Untersuchung bezüglich der Sprachperformance teil.
Quelle: Journal of the American Medical Association and Reuters Health