Hörverlust kostet Milliarden

Die große Mehrheit dieser Kosten entsteht durch fehlende Produktivität. Laut Schätzungen von Access Economics, einer Finanz- und Investitions-Beratungsfirma, liegen die Kosten für das jährliche Defizit der Arbeitsproduktivität durch Schwerhörigkeit bei rund 3,9 Milliarden €uro, oder 57 Prozent der Gesamtkosten durch Hörverlust.
Die Kosten für private Hilfskräfte wurden auf rund 1,7 Milliarden €uro geschätzt. Private Hilfskräfte unterstützen die Hörgeschädigten in vielen Alltagssituationen z.B. bei der Verständigung.
Access Economics ermittelte, dass die jährlichen Einkommens- und Steuerverluste sich auf 726 Millionen €uro belaufen. Weitere 726 Millionen €uro Kosten fallen für zusätzliche Sozialausgaben an.
Die jährlichen Direktkosten im Bereich Gesundheit, wie Diagnose- und Behandlungskosten, belaufen sich auf rund 376 Millionen €uro.
Der Preis für reduzierte Lebensqualität
Schwerhörigkeit beeinträchtigt mehr als nur das Gehör der Menschen. Hörschäden erhöhen das Risiko, psychisch zu erkranken und haben einen deutlichen Einfluss auf das soziale Leben der Person, sogar bei geringem Hörverlust. Hörgeräte und angemessene Beratung können manche Probleme lindern. Die meisten Menschen empfinden ihre Schwerhörigkeit aber dennoch als einschränkend für ihr gesamtes Wohlergehen.
Ausgehend von der Studie schätzte Access Economics, dass die eingeschränkte Lebensqualität von hörgeschädigten Australiern die australische Gesellschaft jährlich 6,1 Milliarden €uro kostet, was ungefähr den geschätzten Direktkosten entspricht.
Schwerhörigkeit ein zunehmendes Problem
Steigende Zahlen von Menschen, die unter Hörproblemen leiden, und die Aussicht auf die jährlichen Kosten für die Gesellschaft scheinen ein kontinuierlicher Aufwärtstrend für weit in die Zukunft zu werden.
Vorhersagen zeigen an, dass im Jahre 2050 jeder vierte Australier mit Hörproblemen zu kämpfen haben wird. Das ist eine Zunahme von 30 Prozent an Hörgeschädigten im Vergleich zu 2005. Lärm wird die Hauptursache für Schwerhörigkeit in 37 Prozent aller Fälle ausmachen.
Konservative Schätzungen
Die ökonomischen Berechnungen der Studie basieren auf konservativen Schätzungen, so Access Economics. Beim Hörverlustgrad jedes einzelnen Betroffenen wurde z.B. von dem besser hörenden Ohr ausgegangen. Die wahren Kosten für die Gesellschaft sind höchst wahrscheinlich viel höher als das, was die Schätzungen widerspiegeln.
Quelle: ”The Economic Impact and Cost of hearing Loss In Australia”, Access Economics, Februar 2006