Leben mit Hörgerät auf Probe

Die alten Vorurteile, dass Hörgeräte was für alte und taube Menschen sind, sind immer noch an der Tagesordnung, wenn schwerhörige über die Anschaffung eines Hörsystems nachdenken. Wer das kennt, hat jetzt die Möglichkeit für eine kurze Zeit ein solches Gerät auszuprobieren. Laut einer Untersuchung von HöRex und Forsa hat das einfache Probieren schon viele Menschen überzeugt.
Fast 2.000 Schwerhörige nahmen an der Untersuchung teil. Zwei Wochen lang erlebten sie Alltagssituationen mit dem neuesten Im-Ohr-Hörsystem. Zwei von drei Teilnehmern hatten vorher noch keine Erfahrungen mit Hörgeräten gesammelt. Einer von Vier gab sogar an, dass er es nicht mal wirklich in Erwägung ziehen würde, sich ein Hörgerät anzuschaffen.
Gehör und Anpassung
Wie dem auch sei, so reichten zwei Wochen, um die Meinungen vieler zu ändern. Am Ende des Tests gaben 65 Prozent der Testpersonen an, dass sie es sich vorstellen könnten, sich im Laufe eines Jahres ein Hörgerät anzuschaffen. Vier von fünf Probanden gaben außerdem an, dass sie Verwandten und Freunden einen ähnlichen Versuch empfehlen würden.
Laut Akustikerin Susanne Pfeifer haben so viele Teilnehmer ihre Meinung geändert, da sie die Verbesserung aufgrund der besseren Hörfähigkeit erleben konnten. Tägliche Dinge wie Fernsehen, Telefonieren oder auch das Hören der Türklingel werden mit Hörgerät einfach einfacher.
Hörprobleme beeinflussen auch Andere
Eine Schwerhörigkeit hat auch Auswirkungen auf die Menschen im Umfeld des Betroffenen. „Freunde, Freundinnen und Verwandte nehmen die alltäglichen Probleme zuerst wahr“, erklärt Tannassia Reuber, geschäftsführendes Vorstandsmitglied von HöRex. Die Untersuchung hat außerdem gezeigt, dass ein Hörgerät auch Teil einer Lösung für Probleme im familiären Umfeld seien kann.
Quelle: Audio Infos Nr. 129