Let's party
Die Menschheit erlebt in zunehmendem Maße die negativen Auswirkungen von immer mehr Lärm in den vielen Städten der Erde.
In Spanien verurteilte das Landesgericht Barcelona einen Barbesitzer wegen Lärmbelästigung zu vier Jahren Haft. In Deutschland ergaben Studien, dass sich drei von vier Deutschen durch Lärm beeinträchtigt fühlen.
Kopenhagen bewegt sich jedoch in eine andere Richtung. Die Stadtbehörde beantragte eine zeitweilige Aufhebung der geltenden Lärmbestimmungen. Dadurch soll das Nachtleben von Einwohnern und Besuchern der Stadt verbessert werden.
Während der Anhörungsperiode 2007 wird ausgedehntes Feiern in bestimmten Zonen ohne die Einmischung unzufriedener Nachbarn möglich sein. Eingegriffen wird nur in besonders schweren Fällen übertriebener Lautstärke.
Lärm kann schädlich sein
Während sich das Hotel- und Restaurantgewerbe begeistert zeigt, ist die Stimmung bei den Bewohnern der ausgewählten Zonen denkbar schlecht. Die Nachbarn fürchten den vermehrten Lärm und sagen eine Beschwerde-Welle voraus.
Studien zeigen, dass Lärm das Wohlbefinden der Betroffenen stark beeinträchtigt.
- Rund 450 Millionen Europäer (65 Prozent der Gesamtbevölkerung) sind durchschnittlichen Lärmpegeln von 55 dB ausgesetzt. Häufige Folge sind Unbehagen und Schlafstörungen.
- 117 Millionen (17 Prozent der Gesamtbevölkerung) sind durchschnittlichen Lärmpegeln von 65 dB ausgesetzt und leiden dadurch häufig unter sowohl körperlicher als auch psychischer Unpässlichkeit.
- 9,7 Millionen (1,4 Prozent) leben in Gegenden, wo durchschnittliche Lärmpegel von über 75 dB an der Tagesordnung sind. Dieser Zustand wird von der Europäischen Umweltbehörde als inakzeptabel eingestuft.
Quelle: Københavns Kommunes Teknik- og Miljøudvalg,24. Januar, Jyllands-Posten, 23. January 2006; European Environment Agency (2001): Europe's Environment - The Dobris Assessment und Deutsche Gesellschaft für Akustik, Presseinformation PK 04/05