Meine Hörgeräte sind ein Teil von mir

Dale Sindell ist Amerikanerin und lebt seit über 20 Jahren in Madrid, Spanien. Trotz ihrer Schwerhörigkeit und der Tatsache, dass auch ihr dritter Sohn eine Hörminderung hat, hat sie immer nach vorne gesehen.

Nun ist sie Mitte 40 und voller Zuversicht. Dale hat schrittweise ihren Hörsinn verloren. Zu Beginn bemerkte sie es nicht. Ihr starker Wille und ihre positive Einstellung sind die Gründe dafür, dass sie sich nicht nur den eigenen Herausforderungen stellt, sondern auch anderen Eltern und Kindern mit Schwerhörigkeit hilft.

Immer weiter machen

Ursache der schrittweisen Verschlechterung ihres Hörsinns ist die Erkrankung Otosklerose. Erst im Alter von 20 Jahren wurde ihr die Diagnose gestellt, denn der Hörverlust kam schleichend.

„Ich erinnere mich noch an das letzte Jahr an der Uni. Im Französischunterricht ist es mir passiert, dass ich die Lehrerin unterbrochen habe, weil ich einfach nicht bemerkt hatte, dass sie gesprochen hat. Als mich meine Freundin nach dem Unterricht darauf aufmerksam machte, hat mich das sehr verwundert. Nach einem Hörtest wurde es dann bestätigt: Ich war schwerhörig“, erinnert sich Dale.

Zu diesem Zeitpunkt jedoch war Dale auf der Schwelle des Erwachsenseins und schenke der Schwerhörigkeit nicht weiter Aufmerksamkeit. Sie wurde jedoch am rechten Ohr operiert - ein ganz normaler Eingriff bei Otosklerose. Jedoch konnte ihr Hörsinn nicht wieder hergestellt werden - im Gegenteil - im Laufe der Zeit wurde ihr Hörverlust schlimmer.

„Ich war schockiert, begann aber Hörgeräte zu tragen und blickte nach vorne“, erklärt Dale.

Mein Hörgerät ist ein Teil von mir

Heute hat sich Dales Hörverlust zu einer schweren Schwerhörigkeit auf der linken Seite entwickelt. Auf der rechten Seite hat sie Schwierigkeiten, Geräusche zu unterscheiden.

„Ich kann mich nicht erinnern, Probleme gehabt zu haben, als ich mein Hörgerät das erste Mal benutzt habe“, erklärt Dale. „Und jetzt ist es einfach ein Teil von mir. Es ist einfach, wie eine Brille zu tragen. Man beachtet es gar nicht weiter, wenn man es trägt. Es ist irgendwie natürlich für mich. Was nicht natürlich ist, ist nicht richtig hören zu können“, so Dale.

Die Technik in den Hörgeräten hat sich seit der Zeit, als Dale begann, ein Hörgerät zu verwenden, enorm entwickelt.
„An meinem ersten Hörsystem konnte man lediglich die Lautstärke regulieren. Heutzutage ist das Hörerlebnis wesentlich besser und die Geräte können an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Ich zum Beispiel verwende niemals das Standardprogramm. Ich passe das Gerät immer den Bedürfnissen an. Außerdem gibt es Hörgeräte jetzt auch in schönen bunten Designs“, erklärt sie weiter.

Eine aktive Rolle einnehmen

Dale hat sich gar nicht so sehr auf ihre eigene Schwerhörigkeit konzentriert. Sie kann die Herausforderungen des Alltags problemlos bestreiten. Als sie jedoch erfuhr, dass ihr dritter Sohn ebenfalls an einer Schwerhörigkeit leidet, veränderte sich ihr Leben. Sie musste keinen Moment darüber nachdenken und entschied sich sofort, aktiv im Kampf für Schwerhörige zu werden.

Im Februar 2009 gründete sie www.t-oigo.com, um Familien mit schwerhörigen Kindern praktisch und emotional zur Seite zu stehen.

„Ich versuche, Familien zu unterstützen und zu informieren. Außerdem möchte ich die allgemeine Aufmerksamkeit auf das Thema lenken“, erklärt Dale. „Menschen mit normalem Gehör wissen nichts über das hohe technische Niveau, welches es im Bereich des Hörens heutzutage gibt. Ganz im Gegenteil eine neue Generation von Schwerhörigen reift heran, die dank Cochlea Implantaten, High Tech Hörsystemen (wasserfest und mit FM-Technologie) ein ganz normales Leben führen können. Mein Sohn zum Beispiel ist zweisprachig“, fügt sie hinzu.

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Um Hilfe bitten

Dale war schon immer eine sehr selbstbewusste Person: selbstsicher und mit Zielen im Leben. Doch sie achtet darauf, dass auch sie manchmal Hilfe benötigt und ab und zu darum bitten muss.

„Die meisten meiner Freunde und bekannten vergessen, dass ich schwerhörig bin. Ich bin einer von ihnen und manchmal glauben sie sogar, dass ich noch zu mehr imstande bin“, so Dale „Daher ist mir klar, dass ich diejenige sein muss, die um Hilfe bittet, wenn ich sie benötige. Das versuche ich auch, meinem Sohn beizubringen. Selbstsicher zu sein und nach Hilfe zu fragen, wenn man sie braucht, sind keine Widersprüche“, so Dale.

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