Schwerhörige Erwachsene sind öfter depressiv

Eine australische Studie hat gezeigt, dass ältere, schwerhörige Erwachsene eher dazu neigen, eine Depression zu entwickeln. Laut den Forschern ist das Erkrankungsrisiko um 47 % höher als bei Normalhörenden.
Bei der Studie handelt es sich um eine systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse von 35 anderen wissenschaftlichen Studien, die sich mit dem Zusammenhang von Hörverlust und Depression beschäftigt haben. Gemäß der Studie erhöht Schwerhörigkeit das Erkrankungsrisiko bei älteren Erwachsenen um ganze 47 %. Die 35 Studien wurden in 18 Ländern mit einer Gesamtzahl von 147.148 Teilnehmern durchgeführt.
Folgen von Schwerhörigkeit
„Wir wissen, dass sich ältere Erwachsene aufgrund eines Hörverlusts oft zurückziehen und nicht mehr am gesellschaftlichen Leben, wie beispielsweise Familienfeiern, teilnehmen. Dies geschieht, da es den Betroffenen häufig schwerfällt ihre Gesprächspartner in lauten Umgebungen zu verstehen, was zu seelischer und sozialer Einsamkeit führen kann”, so Verfasser und Leiter der Studie Blake Lawrence des Ear Science Institute Australia in Subiaco und der University of Western Australia in Crawley zur Nachrichtenagentur Reuters.
„Uns ist auch bekannt, dass ältere, erwachsene Schwerhörige öfter dazu neigen in ihren kognitiven Fähigkeiten nachzulassen und es schwierig finden, ihren Alltag zu meistern, was ihre Lebensqualität zusätzlich verringern kann. Dadurch wird das Risiko, an einer Depression zu erkranken, erhöht“.
Auch in älteren Studien gelang es Wissenschaftlern, einen Zusammenhang zwischen Schwerhörigkeit und Depression aufzuzeigen.
Die Studie „Hearing Loss and Depression in Older Adults: A Systematic Review and Meta-analysis" wurde 2019 in der Fachzeitschrift The Gerontologist veröffentlicht.
Quellen: The Gerontologist und www.reuters.com