05 Januar 2021

Schwerhörige haben höheres Risiko für Demenz und kognitive Beeinträchtigung

Wer sich mit Risikofaktoren für ein Nachlassen der kognitiven Fähigkeiten und Demenzerkrankungen beschäftigt, kommt um Schwerhörigkeit nicht herum, denn Hörminderungen stellen bei diesen Erkrankungen einen großen Risikofaktor dar. Hörgeräte können jedoch den Grad der Verringerung mildern sowie das Nachlassen verlangsamen.

Schwerhörigkeit – ein immenser Risikofaktor

In einem Bericht zur Demenzprävention, -intervention und –pflege nennt eine Expertenkommission der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet” zwölf Risikofaktoren bei Demenzerkrankungen, mit denen sich 40 % aller Fälle erklären lassen. Unbehandelte Schwerhörigkeit ist hier als der bedeutendste alleinstehende Risikofaktor aufgeführt und ist für 8 %, also genau ein Fünftel der Erkrankungen, verantwortlich.

Demenzstudie aus Taiwan

Eine taiwanesische Studie hat den Zusammenhang zwischen einem Demenzerkrankungsrisiko und Schwerhörigkeit belegt. Besonders bei 45-64-Jährigen sind Hörminderungen und Demenz eng verknüpft. Im Rahmen der Studie wurden Demenzerkrankungen häufiger bei schwerhörigen Versuchsteilnehmern als bei normal hörenden Probanden festgestellt.

Längere Dauer und schwererer Verlauf

Eine weitere Studie brachte altersbedingte Schwerhörigkeit mit einem höheren Vorkommen von kognitiven Störungen in Verbindung. Hier wurde deutlich, dass der Grad und die Dauer einer bestehenden Altersschwerhörigkeit das Nachlassen der kognitiven Fähigkeiten beeinflusst. Die Inzidenzrate bei Patienten mit einem milden, mittelgradigen, mittelgradig bis schweren und hochgradigen Hörverlust lag bei jeweils 10,5 %, 11,5 %, 12,2 % und 14 %. In der Studie wurden Demenzerkrankungen bei Probanden, bei denen eine Presbyakusis schon seit mindestens zehn Jahren bestand, häufiger festgestellt als bei Patienten, die zu diesem Zeitpunkt erst weniger als zehn Jahre schwerhörig gewesen waren.

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Hör Schwerhörigkeit zu
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Hörgerätenutzung

Mehrere wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Hörgeräte und –implantate kognitiven Verfall verringern oder verlangsamen können. Eine australische Studie hat dies wiederholt bestätigt. Nach eineinhalb Jahren Hörgerätenutzung beobachteten die Forscher bei den Versuchsteilnehmern eine deutlich verbesserte Sprachwahrnehmung. Darüber hinaus berichteten die Probanden von einer beträchtlichen Verbesserung ihres Gehörs und ihrer Lebensqualität.

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