Schwerhörigkeit und Tinnitus betreffen Migränepatienten häufiger

Migränepatienten sind häufiger von subjektivem Hörverlust und Tinnitus betroffen. Dies ergab eine amerikanische Studie, die Migränepatienten mit einer Kontrollgruppe aus Personen, die nicht an den Kopfschmerzattacken litten, verglichen hat.
Ganze 25 % der an der Studie teilnehmenden Migränepatienten waren von einem subjektiven Hörverlust betroffen. Im Vergleich dazu hatten nur 16,6 % der Kontrollgruppe eine Hörminderung. Ein Tinnitus lag bei 34,6 % der Migränepatienten vor. Vergleichsweise litten nur 16,9 % der Kontrollgruppe an den Ohrgeräuschen.
Dies bedeutet, dass die Odds Ratio (Chancengleichheit) für einen subjektiven Hörverlust oder einen Tinnitus bei Migränepatienten im Vergleich zur Kontrollgruppe in der Studie bei 1,5 lag.
Sowohl Hörverlust als auch Tinnitus
Im Rahmen der Studie wurden der Anteil der tinnitusbetroffenen Migränepatienten mit dem Anteil der Migränepatienten verglichen, die nicht an den nervigen Ohrgeräuschen litten. Die Ergebnisse zeigten, dass die von Tinnitus betroffenen Migränepatienten häufiger auch von einem subjektiven Hörverlust betroffen waren. Genauso hatte der Anteil der schwerhörigen Migränepatienten häufiger auch einen Tinnitus als der Anteil der normalhörenden Migränepatienten.
Bei Patienten mit Tinnitus oder subjektiver Schwerhörigkeit trat Migräne bei 35,6 % und 24,5 % der jeweiligen Patientengruppe auf.
Über die Studie
Die Studie baute auf Daten der US-amerikanischen Studie zur Gesundheit und Ernährung der Bevölkerung („National Health and Nutrition Examination Survey”), die zwischen 1999 und 2004 bei 12.962 Personen erhoben wurden, auf. Ganze 2.657 der Teilnehmer litten an Migräne (20,5 %), 2.344 schätzten sich selbst als schwerhörig ein (18,1 %) und 2.582 gaben an, an Tinnitus zu leiden (19,9 %).
Die Studie wurde unter dem Titel „Tinnitus and Subjective Hearing Loss are More Common in Migraine: A Cross-Sectional NHANES Analysis" in der Fachzeitschrift Otology & Neurotology veröffentlicht.
Frühere Studien haben bereits festgehalten, dass Migräne das Risiko eines beidseitigen (bilateralen) Hörverlusts und Tinnitus erhöht.
Quellen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/ sowie die Fachzeitschrift Otology & Neurotology.