Schwerhörige Kinder müssen in der Schule extra Hürden überwinden

Selbst ein minimaler Hörverlust kann Kinder auf ihrem Bildungsweg, im Vergleich zu voll hörenden Gleichaltrigen, schwächen. Eine nicht behandelte Schwerhörigkeit kann auf lange Sicht hin zu sozialen und emotionalen Problemen sowie Lernschwierigkeiten führen. Davor warnt das BHI (Better Hearing Institute).
Wenn Kinder in die Schule kommen, ist eines von 20 auf einem Ohr schwerhörig. Dies hat eine Untersuchung der Washington University School of Medicine in St. Louis ergeben.
Eine einseitige Hörminderung kann eine deutliche Hürde bezüglich der Fähigkeit, Sprache zu erlernen, bedeuten. Deshalb ist es besonders wichtig, auf die Anzeichen von Schwerhörigkeit bei Schülern zu achten. Eine Hörminderung kann Probleme im Schulalltag verursachen, es sei denn, die betroffenen Kinder erhalten ausreichend Unterstützung und eine entsprechende Behandlung.
Unterrichtsvorgänge werden verpasst
Kinder nehmen bis zu 90 Prozent ihres Wissens durch Gespräche im Umfeld auf. Hörverlust jeglicher Art kann daher eine Barriere für das Kind darstellen, vom Umfeld zu lernen. Außerdem können Kindern so wesentliche Vorgänge im Klassenzimmer entgehen.
Eine deutsche Untersuchung hat ergeben, dass Schwerhörigkeit sich auch auf den Notendurchschnitt der Betroffenen auswirkt. Bei den Schülern mit Hör- oder Sehminderung ergab sich ein schlechter Notendurchschnitt von 0,2-0,3 Noten in den Fächern Deutsch, Mathematik und Sport.
Lärm im Klassenzimmer
Eine Studie der spanischen Organisation OCU untersuchte die Lautstärke in 10 Grundschulen Madrids und Barcelona.
Und auch eine Studie der Universität Oldenburg bestätigte, dass in zu vielen Klassenzimmern zu viel Lärm herrscht. Während einer normalen Stunde in einer Grundschule wurden Pegel zwischen 70 und 77 dB gemessen.