Schwerhörigkeit unter jugendlichen Mädchen verdoppelt

Forscher in den USA haben den Hörsinn von 8.710 Mädchen, die in den Jahren 1985 bis 2008 in einer Pflegeeinrichtung untergebracht wurden, untersucht. Am Anfang der Untersuchung wurden 10,1 Prozent der Mädchen, die in Pflegeeinrichtungen aufwuchsen, eine Schwerhörigkeit diagnostiziert. 24 Jahre später hatte sich diese Zahl fast verdoppelt. 19.2 Prozent der Mädchen wiesen einen Hörverlust auf.
Unter den Mädchen, denen eine Schwerhörigkeit diagnostiziert wurde, stieg das Verhältnis von mildem bzw. schwererem Hörverlust ebenfalls. 1985 waren es nur 26 Prozent und 2008 bereits 61 Prozent.
Seit 2001 hatten die Forscher die Mädchen ebenfalls über deren Gebrauch von persönlichen Musikabspielgeräten (MP3-Player o ä.) befragt. 2001 gaben 18 Prozent an Musik mit Kopfhörern zu hören. 2008 war diese Zahl auf 76 Prozent angewachsen. Aber auch die Anzahl der Mädchen, die mehr als drei Stunden täglich Musik konsumierten, hatte sich in dieser Periode verdreifacht.
Drei Mal so oft Tinnitus
Das Auftreten von Tinnitus hatte sich ebenfalls verdreifacht. Währen 2001 nur 4,6 Prozent angaben, an den Ohrengeräuschen zu leiden, so waren es 2008 bereits 12,5 Prozent. Von denjenigen, die Tinnitus hatten, hörten auch 99,7 Prozent Musik mit Kopfhörern.
Die Mädchen, die persönliche Musikabspielgeräte benutzten, hatten eine 80 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit an Hörverlust zu leiden.
Auch wenn die Untersuchung den Zusammenhang zwischen Musikabspielgeräten und Hörproblemen verdeutlicht, lässt sich das Thema laut Untersuchungsleiterin Abbey Berg, vom Department of Biology and Health Sciences an der Pace University in New York, dennoch nicht in ein Ursache-Wirkungs-Model eingliedern.
Neben der Lärmeinwirkung mittels der Musikabspielgeräte können Faktoren wie Armut, schlechte Luftqualität, Drogenmissbrauch und anderweitiges, risikovolles Verhalten mit Hörverlust in Verbindung stehen.
Quellen:
www.latimes.com und