Tinnitus ist das Selbstgespräch der Neuronen

Laut eines nordamerikanischen Forschungsteams wird der „klingelnde“ Tinnitus, von dem Millionen von Menschen betroffen sind, nicht im Ohr erzeugt, sondern von Neuronenverbindungen im Gehirn.
„Tinnitus wird nicht von einem Prozess im Ohr erzeugt, sondern von hörverlustbedingten Veränderungen im Gehirn“, erklärt einer der Forscher, emeritierter Professor Larry Roberts von der Fakultät für Psychologie, Neurowissenschaften und Verhalten der McMaster Universität in Ontario, Kanada.
Neuronen sollten miteinander sprechen, fügt er hinzu. Wenn das Ohr, aufgrund eines Hörverlusts, aufhört mit den Neuronen zu sprechen, beginnen sie mit sich selbst zu sprechen, und dies wiederrum erzeugt das Klingeln im Ohr. „Das Geräusch wird durch Neuronenaktivität erzeugt.“
Roberts fügte hinzu, dass die Zusammenfassung das Ergebnis von Zusammenarbeit im letzten Jahrzehnt sei. Viele Menschen seien sich nicht im Klaren darüber gewesen, dass es Neuronen, bzw. Veränderungen im Gehirn sind, die den Tinnitus erzeugen lassen. Hierbei entsteht jedoch die Frage, wie nun das Geräusch im Gehirn erzeugt wird. „Was machen die Neuronen, und wo lassen sie Geräusche entstehen?“, sagte Roberts. „Unsere Forschung wird sich auf diese Fragen konzentrieren.“
Es könnte zu einer Behandlung führen
Das Verständnis darüber, wie es geschieht, könnte dazu führen eine Behandlung zu finden. Die Ergebnisse können Wissenschaftler ebenfalls in der Frage unterstützen, weshalb Tinnitus so ein schwer zu behandelndes Problem ist, fügte er hinzu.
10-12 % der Menschen haben irgendeine Form von Tinnitus und um die 1-2 % der Bevölkerung leiden an schweren Tinnitus.
Quelle: www.thespec.com