Tinnitus scheinbar nicht erblich

Es wurde bisher angenommen, dass Tinnitus erblich ist, doch bisher ist nur wenig über die Rolle der Gene in Bezug auf dieses Leiden bekannt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Gene beim Auftreten von Tinnitus eine Rolle spielen, doch eine norwegische Studie deutet darauf hin, dass die Erbanlagen und Tinnitus nicht unmittelbar in Verbindung stehen. Allerdings wurde bei der Untersuchung keine Rücksicht auf verschiedene Formen von Tinnitus genommen. Möglicherweise ist die Erblichkeit bei manchen Formen der Ohrengeräusche größer, als bei anderen. Doch auch darauf deutet die Untersuchung nicht unmittelbar hin.
Einfluss der Gene gering
20,9 Prozent der Untersuchungsteilnehmer gaben an, geringe oder deutliche Symptome von Tinnitus zu haben, doch den Forschern gelang es nicht, das Auftreten von Tinnitus in einen Zusammenhang mit den Familienmitgliedern zu bringen. Untersuchungsleiterin Ellen Kvestad vom norwegischen Gesundheitsinstitut (Norwegian Institute of Public Health) erklärt: „Unsere Untersuchung schließt dennoch nicht aus, dass auch Gene eine Rolle spielen, da Tinnitus oft eine Begleiterscheinung von anderen Erkrankungen sein kann“
Über die Studie
13.000 Ehepaare, mehr als 27.000 Elternpaare und Kinder, sowie 11.498 Geschwisterpaare - insgesamt mehr als 52.000 Menschen nahmen an der Untersuchung teil und beantworteten Fragen zum Thema Hörverlust, sowie machten einen Hörtest. 34.000, von denen fast die Hälfte an einer Beeinträchtigung des Hörsinns litt, erhielt einen weiteren Fragebogen. Diesen beantworteten 28.066 Menschen.
Tinnitus noch immer ein Rätsel
Tinnitus ist die Wahrnehmung von Geräuschen ohne externe Stimulation. Es ist eine weiterverbreitete Erscheinung, doch nur wenig ist bekannt, weshalb und wann die Ohrengeräusche auftreten. Gewiss ist nur, dass es keine wirkliche Heilung gibt. Viele leiden an einer leichten Form von Tinnitus, bei der ein Klingeln oder Rauschen wahrgenommen wird. Für andere sind die Geräusche so laut, dass dadurch eine Beeinträchtigung entsteht.
Quelle: