Tuberkulosepatienten tragen hohes Risiko für Schwerhörigkeit

Patienten mit Tuberkulose werden mit starken Medikamenten wie Amikacin, Kanamycin und Capreomycin behandelt. Hörverlust gehört zu den Nebenwirkungen dieser Medikamente. Dies fanden indische Forscher heraus.
Die Studie hat ergeben, dass fast jeder fünfte Patient, der eines dieser Medikamente zur Bekämpfung der Tuberkulose erhielt, eine Schwerhörigkeit erlitt. Die genaue Wahrscheinlichkeit für Hörverlust lag bei 18,75 Prozent.
Es handelt sich bei der Schwerhörigkeit um eine permanente Erscheinung. Ein Jahr nach dem Auftreten konnte keine Verbesserung des Hörverlusts festgestellt werden. Alle Patienten wurden wegen multiresistenter Tuberkulose behandelt, welche in großen Teilen der Welt vorkommt.
Ein wachsendes Problem
In teilen Osteuropas, Asiens und Nordamerikas ist das Bakterium, das Tuberkulose verursacht, gegen herkömmliche Medikamente, die bei Tuberkulose verschrieben werden, resistent geworden. Patienten, die unter multiresistenter Tuberkulose leiden, müssen deshalb mit anderen Medikamenten sowie Amikacin, Kanamycin und Capreomycin behandelt werden.
Die Forscher fordern alle Ärzte die mit der Behandlung von Tuberkulose zu tun haben auf, auch Hörtests durchzuführen. Außerdem wird geraten, dass die Medikamente bei den ersten Anzeichen von Hörerlust gewechselt werden. Dies würde einem weiteren Voranschreiten der Schwerhörigkeit entgegenwirken.
Quelle: BMC Ear, Nose and Throat Disorders, 2007, vol. 7 nr. 5.
Veröffentlicht auf Hear-it am 13. Januar 2009.