Vitamine gegen Schwerhörigkeit

Die Aussicht darauf, dass eine hohe Dosis Vitamine und Magnesium ausreicht, um der Gefahr eines, von Lärm verursachten, Hörschadens vorzubeugen, freut sicher zahlreiche Arbeiter im Bereich Bau, Schwerindustrie sowie Musiker und Piloten und anderen Gruppen, die regelmäßig hohen Lautstärken ausgesetzt sind. Das gleiche gilt für alle diejenigen, die sich gern lauten Freizeitbeschäftigungen hingeben. Bisher wurden die positiven Auswirkungen von Vitaminen und Magnesium an Experimenten an Meerschweinchen bestätigt. Das Experiment wurde von Forschern an der Universität Michigan, Vereinigte Staaten, durchgeführt.
Meerschweinchen mit Vitaminen gefüttert
Die Amerikanischen Forscher verabreichten den Tieren eine Mischung aus den Vitaminen A, C und E sowie Magnesium, bevor sie die Tiere Lautstärken, die einem abhebenden Flugzeug entsprechen, aussetzten. Die Meerschweinchen erhielten auch noch fünf Tage danach die Vitamin-Mineral Futtermischung.
Drei Meerschweinchen wurden als Kontrollgruppe nur mit Magnesium gefüttert, nur Vitaminen oder keinem der Zusätze gefüttert. Die Tiere, die beide Zusatzstoffe erhielten, hatten nach der Untersuchung einen deutlich geringeren Anteil an Hörverlust zu verbuchen, als die Tiere in der Kontrollgruppe.
”Es ist die Mischung aus Vitaminen und Magnesium, die sich als besonders Effektiv erwiesen hat”, so Colleen G. Le Prell, einer der Forscher hinter der Studie.
Effektiv und sicher
Die positiven Auswirkungen der Vitamine-Magnesium-Mischung lässt sich wie folgt erklären: Die Vitamine funktionieren als Antioxidante, welche die freie Radikale binden. Freie Radikale sind Moleküle, die schädlich auf den Körper wirken. Dass diese auch bei einem lärmverursachten Hörverlust eine Rolle spielen, ist bereits aus früheren Untersuchungen bekannt. Sie bilden sich während und nach einem Lärmeinfluss und zerstören die Zellen des Innenohres.
Le Prell und ihre Kollegen bezeichnen die Vitaminvorsorge als sicher und effektiv. Alle drei Vitamine sowie Magnesium sind bekannte und als völlig harmlos eingestufte Substanzen, die bereits in anderen medizinischen Verbindungen Anwendungen finden.
Nächster Schritt: Erforschung am Mensch
Der nächste Schritt in der Forschung ist das Testen der Mixtur am Menschen. Wenn diese Versuche positiv sind, steht der Veröffentlichung eines Anti-Schwerhörigkeitsprodukts in den kommenden Jahren nichts mehr im Wege, so glauben es die Forscher. Vielleicht gibt es diese dann in Form von Pillen oder einem Snack.
Quelle: Free Radical Biology & Medicine, vol. 42; University of Michigan.
Veröffentlicht auf Hear-it am 15. Dezember 2008.