24 Februar 2022

Welttag des Hörens: Genau hinhören und Schwerhörigkeit früh erkennen

Am 03. März 2022 ist Welttag des Hörens! An diesem Tag wirbt die Weltgesundheitsorganisation für gesundes Hören und macht weltweit auf die Vorbeugung von Taubheit und Schwerhörigkeit aufmerksam. Der diesjährige internationale Tag steht unter dem Motto „To hear for life, listen with care!” Auf Deutsch: „Hör genau hin, um ein Leben lang zu hören!”

In Deutschland wird der Aktionstag von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Bundesverband der Hörsysteme-Industrie (BVHI) durchgeführt. Beide Akteure machen am 03. März gemeinsam auf das Thema Hörminderung aufmerksam und klären über die Folgen unbehandelter Schwerhörigkeit auf.

Welttag des Hörens

Informationen zum Aktionstag in Deutschland finden Sie unter: https://welttag-des-hoerens.de/

Viele wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Hörminderungen negative Auswirkungen auf das private und das berufliche Leben der Betroffenen haben (Shield 2006, Shield et.al. 2019). Jedoch machen nur wenige Menschen regelmäßig einen Hörtest und bei vielen bleibt ein bestehender Hörverlust sogar unbehandelt (EuroTrak 2018). Dies zeigte beispielsweise der von der hear-it-AISBL beauftragte Bericht „Hearing Loss – Numbers and Costs” (2019), laut dessen nur jeder dritte Schwerhörige in der EU etwas gegen seinen Hörverlust unternimmt.

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Hör Schwerhörigkeit zu
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Hörgeräten erhöht die Lebensqualität

Dabei lohnen sich die Früherkennung im Hörtest und die professionelle hörakustische Versorgung einer Schwerhörigkeit mehrfach: Hörgeräteträger sind insgesamt glücklicher, gesünder und wohlhabender als Schwerhörige, bei denen der Hörverlust unbehandelt bleibt. Eine professionelle Versorgung mit Hörgeräten erhöht somit die Lebensqualität der Betroffenen und beugt möglichen Folgeerkrankungen vor. Hörgerätenutzer bewegen sich sicherer im Straßenverkehr, schlafen besser und bleiben trotz ihres Hörverlusts sozial eingebunden (Shield 2019; Amieva 2018; EuroTrak 2018; Livingston 2020).

Prof. Dr. Karl Lauterbach, Bundesminister für Gesundheit, übernimmt in diesem Jahr die Schirmherrschaft für den Welttag des Hörens in Deutschland. Laut dem Gesundheitsminister ist unser Hörsinn in den Zeiten der Pandemie sehr wichtig.

WIR geHÖREN ZU dir!

Im Fokus des diesjährigen Welttags des Hörens stehen deshalb die Akteure rund um die Hörversorgung. Passend dazu trägt die Kampagne das Motto „WIR geHÖREN ZU dir!“. WIR sind all jene, die Menschen durch genaues ZUHÖREN zu besserer Hörgesundheit verhelfen: Hörakustiker, HNO-Ärzte, Kinderärzte, Spezialisten für Hörimplantate, Hörtrainer, Hersteller von Hörsystemen und viele mehr. Sie alle geHÖREN ZU dem umfangreichen Versorgungsangebot, das in Deutschland für gesetzlich krankenversicherte mit entsprechender Verordnung bereits aufzahlungsfrei erhältlich ist.

Dr. Stefan Zimmer, Vorsitzender des Vorstands des BVHI, betont: „Menschen, die mit einer Hörminderung leben, steht höchste technische, medizinische und hörakustische Expertise zur Verfügung. Nicht allen sind die vielfältigen Möglichkeiten zur Versorgung einer Schwerhörigkeit und deren vielen Vorteile bekannt. Daher stellen wir am Welttag des Hörens 2022 alle Akteure und ihre Dienstleistungen vor, die den Erfolg einer Hörversorgung ermöglichen.“

Wenn Sie bei sich Anzeichen einer Schwerhörigkeit erkennen, sollten Sie sich unbedingt an Ihren Hausarzt oder einen Hörgeräteakustiker wenden, der einen professionellen Hörtest durchführen wird. Wenn Sie sich vorab schon einmal ein Bild Ihres Hörvermögens machen möchten, empfehlen wir Ihnen unseren kostenlosen, anonymen Online-Hörtest.

Welttag des Hörens international

Am 03. März wird der Welttag nicht nur in Deutschland und im deutschsprachigen Raum, sondern in vielen Ländern gefeiert. Die WHO macht an diesem Tag weltweit darauf aufmerksam, dass Gehörschutz und „sicheres” Hören schon heute den Grundstein für ein gutes Hörvermögen in allen Lebensphasen bilden.
Leitsätze

Folgende Punkte werden am Welttag des Hörens 2022 besonders hervorgehoben:

  • Ohr- und Gehörvorsorge ermöglichen ein gutes Hörvermögen – ein Leben lang!
  • Vielen allgemeinen Ursachen eines Hörverlusts kann vorgebeugt werden. Dazu zählen Hörminderungen, die durch übermäßige Lärmbelastung erzeugt werden.
  • „Sicheres Hören” kann das Risiko eines Hörverlusts, der mit einer zu hohen Freizeitlärmbelastung in Verbindung steht, herabsetzen.
  • Die WHO fordert Regierungen, Partner in der Industrie und die breite Öffentlichkeit dazu auf, auf evidenzbasierte Standards, die ein sicheres Hören befürworten, aufmerksam zu machen und diese zu implementieren.

Mit dem Welttag des Hörens möchte die WHO weltweit auf das Thema Hören und Hörverlust aufmerksam machen. Dabei wendet sie sich hauptsächlich an Entscheidungsträger, Event Manager und Eigentümer von Veranstaltungshallen sowie die breite Öffentlichkeit und im Besonderen junge Erwachsene. Der diesjährige Aktionstag markiert daher die Veröffentlichung eines globalen Standards für Veranstaltungshallen, die sicheres Hören ermöglichen, des SafeListening-Handbuchs sowie eines einzigartigen Medien-Toolkits für Journalisten.

Der Welttag fand zum ersten Mal im Jahr 2007 als der „International Ear Care Day” statt. Seit einer Namensänderung wird der Aktionstag seit 2016 als „Welttag des Hörens” gefeiert. Auch in diesem Jahr gibt es in vielen Ländern Events zum Welttag.

Weitere Informationen zum Welttag des Hörens (auf Englisch) finden Sie hier: https://www.who.int/campaigns/world-hearing-day/2022 und https://www.who.int/campaigns/world-hearing-day.

Quellen: Weltgesundheitsorganisation (2022): www.who.int; EuroTrak Germany (2018): https://www.ehima.com/surveys/; Shield (2006): Evaluation of the Social and Economic Costs of Hearing Impairment, https://www.hear-it.org/sites/default/files/multimedia/documents/Hear_I…; Shield et.al. (2019): Hearing Loss – Numbers and Costs, https://www.hear-it.org/sites/default/files/BS%20-%20report%20files/Hea…; Amieva et.al. (2018): Death, Depression, Disability, and Dementia Associated with self-reported Hearing Problems: A 25-Years Study, in: The Journals of Gerontology, Series A, January 2018; Livingston et al. (2020): Dementia prevention, intervention, and care: 2020 report of the Lancet Commission. The Lancet Commissions, Vol. 396, Issue 10248; www.wikipedia.org.

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