Wissenschaftler warnen vor billigen Hörgeräten

Wenn Sie ein Hörgerät benötigen und ihr finanzieller Rahmen eher knapp ist, fühlen Sie sich vielleicht zu einer Billiglösung hingezogen. Nach einschlägigen Untersuchungen solcher Geräte warnen zwei Forscher allerdings vor der Anschaffung eines Billighörgeräts.
Schädlich und unzureichend
In einer Testreihe, die auch bei anderen Hörgeräten Anwendung findet, wurden elf Billiggeräte genauer unter die Lupe genommen. Auf die drei meistverbreiteten Formen von Hörverlust wurde dabei Rücksicht genommen.
In den Test gingen sowohl Billigmodelle (unter 100USD) als auch Mittelpreisgeräte (100-500 USD) ein.
Dabei wurde festgestellt, dass die allerbilligsten Geräte einen Ton verursachen, der einen weiteren Schaden des Hörsinns zur Folge haben kann. Darüber hinaus waren die Geräte nur in der Lage die niedrigen Frequenzen zu verstärken. Bei hohen Frequenzen, unter deren Verlust die meisten Schwerhörigen leiden und die eine entscheidende Rolle bei der Spracherkennung spielen, konnten diese Geräte keinerlei Hilfe darstellen.
Sprechen Sie mit ihrem Hörakustiker
Die Mittelpreisgeräte schnitten etwas besser im Test ab. Werden diese aber online bestellt, so fehlt jegliche individuelle Anpassung. Die Forscher empfehlen deshalb bei Anschaffung eines solchen Gerätes ebenfalls einen Hörakustiker zu Rate zu ziehen.
â€Die Untersuchung bestätigt, dass es in jedem Falle die beste Lösung ist, mit einem Akustiker zu sprechen, denn die Geräte verfügen über vielfältige technische Einstellungen, welche individuell angepasst werden müssenâ€, so die Forscher.
Die Tests wurden unter Schirmherrschaft von Jerry Punch, Professor am Depatment of Commonicative Sciences and Disorders (Abteilung für Kommunikationswissenschaften und Störungen) an der Michigan State Universität sowie von Susanne Løve Callaway, einer dänischen Studentin durchgeführt. Die Ergebnisse wurden im Magazin â€Amarican Journal of Audiology†veröffentlicht.
Quelle: American Journal of Audiology, vol. 17;
http://news.msu.edu.
Veröffentlicht auf Hear-it am 8. Dezember 2008.