Zunahme an Schwerhörigkeit durch unkontrollierten Lärm

Es gibt keine klare Bestimmungen oder Umweltgesetze, die der ecuadorianischen Bevölkerung Schutz bieten. Das bestehende Gesetz schreibt einige Grenzwerte vor, doch diese werden nicht durchgesetzt, so Umweltberater Juan Carlos Fonseca.
Bis zu 110 dB auf den Straßen
Eine der Hauptlärmquellen in fast allen ecuadorianischen Provinzen ist der Verkehr. In einigen Regionen gibt es Kampagnen und Sanktionen gegen die Lärmverschmutzung durch öffentliche Transportmittel und exzessives Hupen.
Eine Studie, die 2004 in Loja für die CAJE-Stiftung durchgeführt wurde, sollte die Lautstärkenpegel in dieser Stadt Ecuadors bestimmen. Die Forscher nahmen Schallpegel in Gegenden mit vielen Menschen, z.B. auf Märkten und an Bushaltestellen auf. Mancherorts überschritten die Pegel 110 dB, ein Zustand, der als akustisch traumatisierend gilt. “Normalerweise sollten Menschen 40 bis 60 dB ausgesetzt sein,” so der Arzt Ramon Aguirre, einer der Studienforscher zu dem Online- Magazin lahora.com.ec.
Immer mehr Hörschäden
Die Zahl der Besuche bei Audiologen hat zugenommen. “Täglich besuchen durchschnittlich 15 Personen den Arzt wegen leichter, mittlerer oder schwerer Hörproblemeâ€, erklärt Gladys Espinoza, Audilogin am Carlos-Andrade-Marin- Krankenhaus, dem Magazin lahora.com.ec. “Fast die Hälfte von ihnen hat schwere Hörschäden wegen zu viel Lärms.†Außerdem haben die Forscher eine beunruhigend hohe Anzahl junger Leute unter 25 Jahre ermittelt, die offensichtlich Hörschäden davongetragen haben, ergänzt Espinoza.
Es sei sehr schwer, Umweltregeln in Ecuador durchzusetzen, so Juan Carlos Fonseca. Das liege vor allem an den fehlenden Mitteln und daran, dass es keine Ordnungsbehörde gebe, die sich um Lärmverschmutzung kümmere.
Quelle: www.lahora.com.ec